„The Gates“ in New York

Ich bin ein großer Christo-Fan seit dem ich auf der Documenta V sein Projekt „Valley Curtain“ von 1972 kennen gelernt hatte.

Von da an habe ich jedes Projekt von Christo und Jeanne-Claude mit höchstem Interesse verfolgt und nach Möglichkeit auch besucht, sofern ihre Werke in Deutschland realisiert wurden (Berlin, Oberhausen, Kassel, Goslar).

Da Gabi und ich aber noch nie in New York waren, wollten wir – nachdem die beiden Künstler grünes Licht für „The Gates“ bekommen hatten – unbedingt dieses Kunstwerk erleben.

Mit www.expedia.de konnte die Reise (vom 18. bis 22.02.2005) problemlos (gute Preisvergleiche, viele sinnvolle Informationen) komplett individuell zusammengestellt werden. Als da wären die Flüge von Hannover über Paris nach New York und zurück, das Hotel Club Quarters, Midtown (Nähe Time Square), Transfer mit SuperShuttle zum und vom Hotel, die All Loops Tour und der New York City Pass (zum Gesamtpreis von 1268 Euro). Alle notwendigen Voucher konnten zu Hause ausgedruckt werden und wurden überall problemlos akzeptiert.

Nun der Bericht über New York und „The Gates“:

Freitag, 18.02.05

Nach reibungslosen Flügen mit Air France-Maschinen landeten wir sogar kurz vor der planmäßigen Zeit in New York.

Durch die Sicherheitskontrollen verloren wir diesen Zeitgewinn. Dafür holte uns das SuperShuttle (mein Telefonat wurde tatsächlich verstanden – übrigens kam ich mit meinen Englischkenntnissen ganz gut zurecht) kurze Zeit später ab.

Von JFK aus ging es durch Queens und Booklyn über die Queensboro Bridge nach Manhattan. Da noch weitere New York-Besucher im Super Shuttle saßen und wir erst als Letzte am Hotel abgeliefert wurden, kamen wir in den Genuss einer ersten Stadtrundfahrt zwischen der 79. und 42. Street, wobei wir in der einsetzenden Dunkelheit einen Blick auf einige durch Laternen angestrahlte „Gates“ im Central-Park erhaschen konnten.

Das Einchecken im Hotel war beeindruckend einfach. Die Reception brauchte nur meine Kreditkarte, die in einen Kartenleser gesteckt wurde. Nach 30 Sekunden hielt ich meinen elektronischen Zimmerschlüssel in Händen. Das war´s! Keine langen Formulare ausfüllen, super! So sollte es in Europa auch sein!

Nach einem kurzen Zimmerbezug und Frischmachen gingen wir zu Fuß bei lausiger Kälte (ein eisiger Wind blies durch die Hochhausschluchten) zum Time Square und zum Broadway, dem pulsierenden Herz New Yorks am Abend.

  

Das Empire State Building erstrahlte in Blau-Weiß-Rot zu Ehren von George Washingtons Geburtstag. Bei Friday´s aßen wir um 3 Uhr nach deutscher Zeit eine Riesenportion Nachos.

Samstag, 19.02.05

Es war soweit. Nach dem Frühstück in „The Food Emporium“ näherten wir uns auf der 8th Avenue dem südwestlichen Ende des Central Parks. Bei Super-Wintersonnenwetter gingen wir 6 Stunden durch den Central Park unter, neben und weiß sonst noch durch die Gates. Es war grandios! Wir haben hunderte von Fotos gemacht. Es war ein wundervolles Erlebnis.

    

  

 

 

Und dazu kam, dass wir die beiden Protagonisten auch noch live sehen durften. Gegen 11 Uhr fuhren Christo und Jeanne-Claude in ihrer silbergrauen Limousine an uns vorüber. Ich hatte meine Camera zwar auf Video-Funktion eingestellt, da ich die beiden aber lieber mit eigenen Augen sehen und ihnen für „The Gates“ applaudieren wollte, ging die Camera im Moment des Passierens aus dem Bild.

Insgesamt sind wir wohl mindestens 15 km durch den Central-Park bei strahlend blauem Himmel gelaufen.

Im Anschluss daran fuhren wir mit einem oben offenen Grey Line Doppeldeckerbus die Downtown-Loop nach Downtown Manhattan. Um gut was sehen und Bilder machen zu können, setzten wir uns oben hin. Doch diese 2,5-stündige Tour sollte man nicht im tiefsten Winter oben sitzend im kalten Fahrtwind verbringen.

   

 

Gabi hat sich folglich auch böse erkältet. Vitamin C und Paracetamol im Übermaß verhinderten im Anschluss daran im Hotel das Schlimmste.

Spät abends ging es Gabi zumindest so, dass wir noch in der Nähe was zu Abend essen konnten.

Sonntag, 20.02.05

Uns ging es wieder besser.

Gleich nach dem Frühstück begaben wir uns zum Empire State Building. Dank unseres New York City Passes mussten wir zwar vor dem Eingang anstehen, dann aber ging es vorbei an den normalen Besuchern im Expresstempo ins 86. Stockwerk. Kurz nach 9 Uhr waren wir die ersten auf New Yorks höchster Aussichtsplattform und konnten bei herrlichem Wetter den phantastischen Blick auf die Skyline genießen.

 

 

Anschließend spazierten wir (mit einem Kurzbesuch auf einer Spielwarenmesse) zum Hudson River und unternahmen mit unserm New York City Pass eine 3-stuendige Bootstour mit der Circle Line rund um Manhattan bei Sonne aber lausiger Kälte. Die sehr große Anzahl (auch vom Typ her völlig unterschiedlicher) Brücken ließ Manhattan als faszinierende Insel zwischen Hudson und East River erkennen.

 

 

 

Kurz vor Toresschluss kamen wir (mit dem New York City Pass) noch ins Guggenheimmuseum.

Rechtzeitig zur Abenddämmerung erreichten wir per Bus und Subway die Brooklyn Bridge, die wir dann auch zu Fuß vollständig in beide Richtungen überquerten. Aufgrund des starken Verkehrs und der damit verbundenen Erschütterungen konnte ich auch vom Stativ aus keine zufrieden stellenden Fotos von der Downtown Manhattans Skyline bei Nacht machen. Der Anblick war jedenfalls super und ein Muss für New York-Besucher.

Anschließend ging es zurück zum Time Square und dort setzte dann der Schneefall ein.

Zum Abschluss dieses ereignisreichen Tages fanden wir uns wieder im Friday´s ein.

  

Montag, 21.02.05

Die Straßen New Yorks waren schneematschbedeckt. Wir frühstückten direkt an der 5th Avenue, nur 200m von unserm Hotel entfernt.

 

Dann machten wir uns auf zum Central Park, um den Gates Lebe-Wohl zu sagen. Da wir noch recht früh dran waren, konnten wir die Gates vielfach noch im unberührten Schnee bewundern. Damit hatten wir dann auch diese Fassette des Projekts erleben dürfen.

 

 

Mit dem Downtown-Loop-Bus ging es bis zum Battery Park, wo eine stark beschädigte kugelförmige Skulptur, die zwischen den beiden World Trade Towern stand, als Gedenkstätte für den 11. September 2001 aufgestellt ist.

Vom Battery Park ging es mit einem roten Nostalgiebus auf die Brooklyn Loop. Da die Scheiben des Oldtimers jedoch ständig beschlagen waren und permanent Schneeregen niederging, konnten wir kaum etwas sehen. Diese Tour hat sich nicht gelohnt.

Die besseren Alternativen wären Besuche im Museum of Modern Art und im Macys (dem weltgrößten Kaufhaus) gewesen.

Nach der Brooklyn Loop gingen wir zu Ground Zero und waren überrascht, wie wenig Spuren es noch von dem Desaster gab. Am Bauzaun sind die Namen der Verstorbenen aufgelistet. In der St. Paul´s Chapel direkt neben den Twin Towers findet man noch einige Bilder und persönliche Erinnerungen. Aber z. B. das Unclaimed Bicycle oder die dicke Staubschicht im Schaufenster von Chelsea Jeans sucht man vergeblich. Ein gewisses beklemmendes Gefühl beschlich einen als wir hinab gingen zur Metro-Station am World Trade Center und an die hier Anwesenden während der Flugzeugeinschläge dachten.

 

Mit diesen Gedanken fuhren wir zurück zum Hotel, wo uns kurze Zeit später auch das SuperShuttle wieder abholte und zum Flughafen brachte.

Die Zeit in NY war zwar kurz und verging viel zu schnell. Trotzdem haben wir fast das Optimale (siehe obige Alternativen) draus gemacht. In jedem Falle werden wir NY noch einmal zu einer wärmeren Jahreszeit aufsuchen.

Der Sicherheitscheck in JFK-Airport war deutlich lascher als in Paris. Der Flug ging mit einiger Verspätung los, war aber völlig ruhig.

Dienstag, 22.02.05

Trotzdem kamen wir in Paris so verspätet an, dass wir trotz Dauerlaufs unsern Anschlussflug nach Hannover um 2 Minuten verpassten.

Daraufhin mussten wir verschiedene Stellen anlaufen und viel Geduld mitbringen, bevor wir nach über einer Stunde Ersatztickets ausgestellt bekamen.

Folglich konnten wir erst 3 Stunden später fliegen und landeten in Hannover gegen 13 Uhr.

Doch wie bei diesem Durcheinander in Paris zu erwarten war, suchten wir unser Gepäck vergeblich. Wir teilten dieses Schicksal mit einigen anderen Flugreisenden. Zum Glück war ja auf dem Hinflug alles gut gegangen.

So konnten wir dann erst einmal nur mit unserem Handgepäck nach Hause fahren.

Abends um 21 Uhr wurde uns dann  aus Hannover per Kurier unser komplettes Gepäck nachgeliefert.

Das Abenteuer New York und „The Gates“ mit unserm eigenen dicht gedrängten Programm bei recht kaltem Wetter war damit leider zu Ende, hat aber eine große Sehnsucht nach New York, insbesondere nach Manhattan geweckt. 

Wichtige Hinweise:

·         Möglichst gleich nach der Ankunft die Voucher für den New York-City Pass und die All Loop Tours einlösen.

·         Einen Tag vor der Abreise den Rückflug bestätigen lassen und den SuperShuttle ordern.